Im Süden Sardiniens, wo sich türkisfarbenes Meer mit feinen Sandstränden und mediterranem Flair verbindet, liegt ein Juwel für Yacht-Enthusiasten und Mittelmeer-Liebhaber: Sardinien Pula. Die charmante Küstenstadt in der Provinz Cagliari bietet nicht nur historische Sehenswürdigkeiten und traumhafte Strände, sondern ist auch ein idealer Ausgangspunkt für unvergessliche Yachtcharter-Erlebnisse. Dieser umfassende Ratgeber führt dich durch die faszinierende Welt von Pula – von den besten Ankerbuchten über versteckte Strandperlen bis hin zu praktischen Tipps für deinen Segelurlaub.
Pula entdecken: Zwischen Geschichte und modernem Küstenleben
Die kleine Stadt Pula mag auf den ersten Blick beschaulich wirken, doch hinter der entspannten Fassade verbirgt sich eine bewegte Geschichte, die bis in die phönizische Zeit zurückreicht. Während die nahegelegene archäologische Stätte Nora zu den bedeutendsten antiken Fundorten der Insel zählt, hat sich Sardinien Pula selbst zu einem beliebten Anlaufpunkt für Segler und Urlauber entwickelt, die das authentische Sardinien erleben möchten – fernab vom Trubel der Costa Smeralda.
Das Stadtbild prägen pastellfarbene Häuser, kleine Piazzas mit traditionellen Trattorias und eine entspannte Atmosphäre, die typisch für den sardischen Süden ist. Die strategisch günstige Lage an der Südwestküste macht Pula zu einem perfekten Basislager für Erkundungstouren per Yacht entlang der Küste oder zu den vorgelagerten Inseln. Von hier aus erreichst du sowohl die wilde Westküste als auch die geschützteren Buchten im Osten innerhalb kurzer Fahrzeit.
Warum Pula der ideale Yachtcharter-Ausgangspunkt ist
Für Segler bietet die Region um Pula mehrere entscheidende Vorteile: Die Nähe zum internationalen Flughafen Cagliari-Elmas (nur etwa 30 Kilometer) macht die An- und Abreise unkompliziert. Die gut ausgebaute Marina di Nora sowie weitere kleinere Häfen in der Umgebung bieten moderne Infrastruktur und Serviceeinrichtungen. Zudem profitierst du von günstigen Windverhältnissen, die vor allem in den Sommermonaten konstante, aber nicht zu starke Brisen aus nordwestlicher Richtung bringen – ideal für entspanntes Segeln mit der ganzen Familie oder für Einsteiger.
Im Gegensatz zu den hochpreisigen Yachthäfen im Norden Sardiniens sind die Liegeplatzgebühren in Sardinien Pula deutlich moderater, ohne dass du auf Komfort verzichten musst. Die meisten Marinas verfügen über Strom- und Wasseranschlüsse, Sanitäranlagen, Wifi und oft auch über kleine Shops für die Grundversorgung. Wer eine Yacht Charter in Sardinien plant, findet hier ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis kombiniert mit sardischer Gastfreundschaft.
Die Marina di Nora: Dein Heimathafen im Süden
Die Marina di Nora liegt etwa drei Kilometer südwestlich von Pula und gilt als einer der bestorganisierten kleineren Yachthäfen Südsardiniens. Mit rund 200 Liegeplätzen für Boote bis zu 25 Metern Länge bietet sie ausreichend Kapazität, ohne dabei überlaufen zu wirken. Die Anlage wurde in den letzten Jahren modernisiert und verfügt über alle notwendigen Einrichtungen: eine Tankstelle für Diesel und Benzin, einen Bootsservice mit Reparaturwerkstatt, einen Kran für kleinere Boote sowie einen gut sortierten Chandler.
Besonders praktisch ist die unmittelbare Nähe zur archäologischen Stätte Nora – nach dem Festmachen kannst du zu Fuß die antiken Ruinen erkunden oder einen der nahegelegenen Strände wie die Spiaggia di Nora besuchen. Die Marina ist auch ein idealer Startpunkt für Törns entlang der Südküste, etwa zur Insel San Pietro oder nach Villasimius. Die Hafenmeisterei ist mehrsprachig und hilft gerne bei der Routenplanung oder bei der Buchung von Ausflügen.
Yachtcharter in Pula: Optionen, Preise und Buchungstipps
Wer in Sardinien Pula eine Yacht chartern möchte, hat die Wahl zwischen verschiedenen Bootstypen und Charter-Modellen. Von der sportlichen Segelyacht über komfortable Katamarane bis hin zu luxuriösen Motorbooten – die Anbieter vor Ort decken nahezu jedes Bedürfnis ab. Die meisten Charter-Gesellschaften haben ihre Basis entweder direkt in der Marina di Nora oder im nahegelegenen Cagliari, von wo aus ein kostenloser Transfer organisiert werden kann.
Bareboat oder mit Skipper: Was passt zu dir?
Für erfahrene Segler mit dem entsprechenden Führerschein (in Italien wird mindestens der Sportbootführerschein See oder ein vergleichbares internationales Zertifikat benötigt) bietet sich eine Bareboat-Charter an. Dabei übernimmst du das Boot eigenverantwortlich und kannst deine Route völlig flexibel gestalten. Die meisten Vercharterer verlangen neben dem Führerschein auch einen Nachweis über ausreichend Segelerfahrung – oft in Form von Logbucheinträgen oder einer Skipperbestätigung.
Wer noch nicht über die erforderliche Erfahrung verfügt oder sich einfach entspannt zurücklehnen möchte, sollte eine Charter mit professionellem Skipper in Betracht ziehen. Ein ortskundiger Kapitän kennt die besten Ankerplätze, weiß um lokale Wetterphänomene und kann dir die schönsten Ecken der Küste zeigen, die du auf eigene Faust vielleicht nicht entdecken würdest. Die Kosten für einen Skipper liegen in der Regel zwischen 150 und 250 Euro pro Tag, je nach Qualifikation und Saison – eine Investition, die sich vor allem für Familien oder gemischte Gruppen mit unterschiedlichen Segelerfahrungen lohnt.
Preisübersicht: Was kostet eine Yachtcharter in Pula?
Die Charterpreise in Sardinien variieren stark je nach Saison, Bootstyp und Ausstattung. In der Vorsaison (Mai bis Mitte Juni) und Nachsaison (September bis Oktober) sind die Preise am günstigsten – eine moderne 40-Fuß-Segelyacht für 6-8 Personen gibt es bereits ab etwa 1.800 bis 2.500 Euro pro Woche. In der Hochsaison (Juli und August) steigen die Preise auf 3.500 bis 5.000 Euro und mehr, abhängig vom Modell und Baujahr.
Katamarane sind aufgrund ihres höheren Komforts und der größeren Stabilität etwas teurer: In der Nebensaison starten die Preise bei etwa 2.500 Euro pro Woche, in der Hauptsaison bei 4.500 bis 7.000 Euro. Motorboote und kleinere Sportboote für Tagesausflüge können bereits ab 200 Euro pro Tag gemietet werden, größere Motoryachten mit mehreren Kabinen kosten zwischen 800 und 2.000 Euro täglich. Zusätzlich zu den Charterkosten fallen in der Regel noch Nebenkosten an: die Endreinigung (meist 100-200 Euro), die Bettwäsche (ca. 15-20 Euro pro Person), Dieselkosten, Hafengebühren und eventuell eine Kaution, die per Kreditkarte hinterlegt wird.

Buchungstipps für deine Pula-Yachtcharter
Um die besten Konditionen zu erhalten, solltest du deine Yacht idealerweise 4-6 Monate im Voraus buchen, besonders wenn du in der Hochsaison segeln möchtest. Viele Charter-Gesellschaften bieten Frühbucherrabatte von 10-20 Prozent an. Last-Minute-Buchungen können zwar manchmal Schnäppchen bringen, allerdings ist die Auswahl an verfügbaren Booten dann meist stark eingeschränkt.
Achte bei der Auswahl des Anbieters auf Bewertungen früherer Kunden, die Qualität der Flotte (Baujahr, Wartungszustand) und die Inklusivleistungen. Manche Vercharterer bieten Pakete an, die bereits Bettwäsche, Endreinigung und eine Tankfüllung enthalten, während andere diese Posten separat berechnen. Ein Vergleich lohnt sich! Auch solltest du die Stornierungsbedingungen genau prüfen – flexible Tarife sind zwar etwas teurer, geben dir aber mehr Sicherheit bei unvorhergesehenen Änderungen deiner Reisepläne.
Für die Buchung selbst kannst du entweder direkt mit den lokalen Charter-Unternehmen in Pula Kontakt aufnehmen oder auf etablierte Online-Plattformen zurückgreifen, die einen Überblick über verschiedene Anbieter bieten. Der Vorteil von Plattformen wie Royal Charter liegt in der gebündelten Darstellung vieler Angebote, der Möglichkeit zum direkten Preisvergleich und oft auch in der Buchungsabwicklung in deutscher Sprache. Lass dich bei Unklarheiten beraten – die meisten seriösen Anbieter haben deutschsprachige Ansprechpartner, die dir bei der Auswahl des richtigen Bootes helfen.
Die schönsten Strände rund um Pula: Von versteckten Buchten bis zu Karibik-Feeling
Einer der Hauptgründe, warum Sardinien Pula bei Yachtcharter-Gästen so beliebt ist, liegt in der außergewöhnlichen Vielfalt an traumhaften Stränden in unmittelbarer Umgebung. Die Küste südwestlich von Pula ist geprägt von langen Sandstränden mit feinem, hellem Sand und kristallklarem Wasser, während du östlich in Richtung Villasimius zunehmend kleinere, von Felsen eingerahmte Buchten findest. Per Yacht erreichst du viele dieser Strände bequem vom Wasser aus und kannst in einsamen Ankerbuchten schwimmen, schnorcheln oder einfach die Ruhe genießen.
Spiaggia di Nora: Geschichte trifft Strandvergnügen
Direkt unterhalb der antiken Stadt Nora erstreckt sich die Spiaggia di Nora, ein etwa 500 Meter langer Sandstrand mit flachem Einstieg ins Wasser. Der Strand ist besonders bei Familien beliebt, da das Wasser hier ruhig und seicht ist. Von deiner Yacht aus kannst du in der Bucht ankern (Achtung: In der Hochsaison kann es hier voll werden) und mit dem Beiboot an Land gehen. Neben Sonnenbaden und Schwimmen lohnt sich ein Abstecher zu den römischen Ruinen – die Kombination aus Kultur und Badevergnügen ist einzigartig.
Das klare Wasser eignet sich hervorragend zum Schnorcheln; mit etwas Glück entdeckst du zwischen den Felsen kleine Fischschwärme und Seesterne. Am Strand gibt es in der Saison einen Kiosk sowie Liegestuhl- und Sonnenschirmverleih. Tipp: Ankere am besten früh morgens oder am späten Nachmittag, wenn die meisten Tagesgäste bereits abgereist sind – dann hast du die Bucht fast für dich allein.
Spiaggia di Santa Margherita di Pula: Luxus und Natur im Einklang
Etwas weiter südlich liegt die Spiaggia di Santa Margherita di Pula, ein weitläufiger, feinsandiger Strand mit smaragdgrünem Wasser, der zu den schönsten Stränden Sardiniens zählt. Hier hat sich in den letzten Jahrzehnten eine gehobene Hotel- und Resortlandschaft entwickelt, dennoch ist der Strand selbst öffentlich zugänglich und erstreckt sich über mehrere Kilometer. Per Yacht kannst du vor der Küste ankern und mit dem Dinghi an Land fahren.
Der Strand bietet alle Annehmlichkeiten: Beach Clubs mit Sonnenliegen, Wassersportverleih (SUP, Kajaks, Jetskis), Strandrestaurants und Bars. Wer es exklusiver mag, kann auch einen der privaten Beach Clubs der angrenzenden Luxushotels nutzen – gegen eine Gebühr stehen dir dort Premium-Liegen, Handtuchservice und gehobene Gastronomie zur Verfügung. Das Wasser ist hier besonders klar und die Unterwasserwelt lädt zum Schnorcheln ein. Die Bucht ist durch vorgelagerte Felsformationen gut geschützt, sodass das Meer meist ruhig ist.
Cala d’Ostia und Cala Verde: Versteckte Buchten für Ruhesuchende
Wenn du mit deiner Yacht die Küste weiter in Richtung Westen erkundest, stößt du auf kleinere, weniger bekannte Buchten wie die Cala d’Ostia und die Cala Verde. Diese Strände sind nur schwer über Land zu erreichen, weshalb sie meist deutlich weniger frequentiert sind – perfekt für alle, die Einsamkeit und unberührte Natur schätzen. Die Buchten sind von mediterraner Macchia und Pinienwäldern umgeben, das Wasser schimmert in allen Türkisschattierungen.
Cala Verde verdankt ihren Namen dem dichten, grünen Bewuchs, der bis fast ans Ufer reicht. Der kleine Sandstrand ist ideal zum Ankern: Der Grund ist sandig und bietet guten Halt, die Bucht ist vor den vorherrschenden Nordwestwinden geschützt. Bring einen Schnorchel mit – die Felsformationen unter Wasser sind Heimat zahlreicher Mittelmeerfische. Auch für ein Picknick an Bord oder am Strand ist dieser Ort wie geschaffen: absolute Ruhe, nur das sanfte Plätschern der Wellen und das Zirpen der Grillen begleiten dich.
Chia: Karibik-Flair im Süden Sardiniens
Etwa 15 Seemeilen westlich von Pula liegt das Küstengebiet von Chia, das zu den landschaftlich reizvollsten Abschnitten der sardischen Südküste zählt. Die Strände von Chia – allen voran die Spiaggia su Giudeu, die Spiaggia sa Colonia und die Spiaggia di Campana – beeindrucken mit hellem, fast weißem Sand, türkisblauem Wasser und einer dramatischen Dünenlandschaft im Hintergrund. Nicht umsonst wird diese Gegend oft mit der Karibik verglichen.
Per Yacht erreichst du Chia bequem von Pula aus in etwa 1,5 bis 2 Stunden Fahrzeit. Die Ankerplätze vor den Stränden sind in der Hochsaison zwar beliebt, aber aufgrund der Weitläufigkeit der Küste findest du meist noch ein ruhiges Plätzchen. Der vorgelagerte Torre di Chia, ein alter spanischer Wachturm auf einem Felsvorsprung, dient als markante Landmarke. Von hier aus hast du einen fantastischen Blick über die gesamte Bucht und die vorgelagerten kleinen Inseln Su Cardolinu und Isola di Tuarredda.
An den Stränden von Chia gibt es sowohl naturbelassene Abschnitte als auch Bereiche mit Beach Clubs und Restaurants. Die Spiaggia su Giudeu ist besonders bei Familien beliebt, da das Wasser flach und ruhig ist. Bei Ebbe bildet sich eine Sandbank, die bis zur kleinen Insel Su Cardolinu reicht – ein Spaziergang dorthin ist ein echtes Highlight. Für Kitesurfer und Windsurfer sind die Bedingungen hier ebenfalls hervorragend: Der Mistral bringt in den Sommermonaten zuverlässige Winde zwischen 15 und 25 Knoten.

Segelrouten ab Pula: Die besten Törns für jeden Geschmack
Die Lage von Sardinien Pula an der Südwestküste macht den Ort zum idealen Ausgangspunkt für vielfältige Segelrouten. Ob du eine entspannte Wochenendtour entlang der Küste bevorzugst, einen einwöchigen Inselhopping-Törn planst oder sogar Korsika ansteuerst – die Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt. Im Folgenden stellen wir dir einige der beliebtesten Routen vor, die du von Pula aus segeln kannst.
Wochenend-Törn: Pula – Chia – Capo Teulada – Pula (2-3 Tage)
Für ein verlängertes Wochenende oder einen Kurztrip eignet sich diese Route perfekt. Du startest am Freitagnachmittag in der Marina di Nora und segelst entlang der Küste nach Westen in Richtung Chia (ca. 15 Seemeilen). Nach einem Badestopp und einer Übernachtung in einer der ruhigen Ankerbuchten von Chia geht es am Samstag weiter zum Capo Teulada, dem südwestlichsten Punkt Sardiniens. Die Gegend ist teilweise militärisches Sperrgebiet, aber die zugelassenen Ankerbuchten wie Cala Zafferano oder Cala Piombo gehören zu den schönsten und einsamsten der ganzen Insel.
Am Sonntag machst du dich gemütlich auf den Rückweg nach Pula, mit einem möglichen Zwischenstopp in Porto di Teulada oder an einem der unzähligen kleinen Strände, die du auf dem Hinweg vielleicht noch nicht erkundet hast. Diese Tour ist auch für weniger erfahrene Segler gut geeignet, da die Distanzen überschaubar sind und du dich immer in Küstennähe bewegst. Die Windverhältnisse sind im Sommer meist stabil aus Nordwest, sodass du auf dem Hinweg einen guten Segelkurs fahren kannst.
Einwöchiger Klassiker: Pula – Carloforte – Calasetta – Cagliari – Villasimius – Pula (7 Tage)
Diese einwöchige Route führt dich zu einigen der faszinierendsten Küstenabschnitte Südsardiniens und gibt dir die Möglichkeit, zwei der vorgelagerten Inseln zu besuchen. Am ersten Tag segelst du von Pula nach Carloforte auf der Insel San Pietro (ca. 35 Seemeilen). Carloforte ist ein charmantes Hafenstädtchen mit ligurischem Flair – die Bewohner sind Nachfahren genuesischer Korallfischer und haben ihre eigene Sprache und Kultur bewahrt. Hier lohnt sich ein Bummel durch die engen Gassen, ein Besuch in einem der ausgezeichneten Fischrestaurants und eine Weinprobe lokaler Weine.
Tag zwei führt dich zur Nachbarinsel Sant’Antioco, wo du im Hafen von Calasetta festmachst (ca. 8 Seemeilen). Die Insel ist über einen römischen Damm mit dem Festland verbunden und bietet neben schönen Stränden auch archäologische Sehenswürdigkeiten. Am dritten Tag segelst du entlang der Südwestküste zurück in Richtung Osten nach Cagliari, der Hauptstadt Sardiniens (ca. 30 Seemeilen). In der Marina di Cagliari oder im modernen Marina Piccola findest du gute Liegeplätze und kannst die Stadt erkunden: Die Altstadt Castello mit ihren engen Gassen, der Kathedrale und den Bastionen ist ein absolutes Highlight.
Tag vier und fünf verbringst du mit dem Segeln entlang der Südostküste in Richtung Villasimius (ca. 25 Seemeilen von Cagliari), einer der beliebtesten Ferienregionen im Süden. Unterwegs kannst du in traumhaften Buchten wie Cala Pira, Cala Sinzias oder der berühmten Spiaggia di Simius ankern. Villasimius selbst bietet einen gut ausgestatteten Yachthafen und zahlreiche Restaurants und Bars. Die letzten beiden Tage nutzt du für die gemütliche Rückfahrt nach Pula mit Stopps an den schönsten Stränden, die du auf der Hinfahrt vielleicht verpasst hast. Diese Route lässt sich auch flexibel anpassen – je nach Wetterlage und persönlichen Vorlieben kannst du Etappen verlängern oder verkürzen.
Abenteuer-Route: Pula – Korsika – Bonifacio – La Maddalena – Pula (10-14 Tage)
Für ambitionierte Segler mit etwas mehr Zeit bietet sich eine große Rundtour an, die auch die Straße von Bonifacio und den Norden Sardiniens einschließt. Von Pula aus segelst du zunächst entlang der Westküste nach Norden – ein anspruchsvoller, aber landschaftlich spektakulärer Törn entlang teils wilder, unbewohnter Küstenabschnitte. Nach etwa 80 Seemeilen erreichst du die Region um Oristano, von wo aus du weiter nach Norden in Richtung Alghero segelst. Eine Übernachtung im Hafen von Alghero, der katalanisch geprägten Stadt im Nordwesten, lohnt sich.
Von Alghero aus setzt du über die Straße von Bonifacio nach Korsika über (ca. 25 Seemeilen bis Bonifacio). Die mittelalterliche Stadt auf den Kreidefelsen ist ein absolutes Muss und gehört zu den beeindruckendsten Hafenstädten des Mittelmeers. Nach einem oder zwei Tagen in Bonifacio geht es entlang der korsischen Südküste zurück nach Sardinien zur La Maddalena-Inselgruppe, einem Paradies für Segler mit unzähligen Ankerbuchten, kristallklarem Wasser und der berühmten Spiaggia Rosa (Vorsicht: Ankern ist hier streng verboten, da das Gebiet geschützt ist).
Von La Maddalena segelst du die Ostküste Sardiniens hinunter, mit möglichen Stopps in Orosei, Cala Gonone und Arbatax – einem der beeindruckendsten Küstenabschnitte mit den berühmten roten Felsen. Die letzte Etappe führt dich dann über Villasimius zurück nach Pula. Diese Route erfordert fortgeschrittene Segelerfahrung und gute Planung, belohnt dich aber mit unvergesslichen Eindrücken und einer enormen Vielfalt an Landschaften, Kulturen und Ankermöglichkeiten.
Praktische Reisetipps für deinen Yachtcharter-Urlaub in Pula
Ein erfolgreicher Segelurlaub in Sardinien Pula erfordert nicht nur eine gut geplante Route und ein passendes Boot, sondern auch die richtige Vorbereitung in puncto Anreise, Verproviantierung, lokale Gegebenheiten und Sicherheit. In diesem Abschnitt findest du alle wichtigen praktischen Informationen, die dir helfen, deinen Törn optimal zu organisieren.
Anreise nach Pula: Flug, Transfer und Autovermietung
Die Anreise nach Pula erfolgt in der Regel über den Flughafen Cagliari-Elmas, der nur etwa 35 Kilometer östlich liegt und gut mit dem Auto oder Taxi erreichbar ist. Von Deutschland, Österreich und der Schweiz aus gibt es in den Sommermonaten zahlreiche Direktflüge nach Cagliari, unter anderem von München, Frankfurt, Zürich, Wien, Berlin und Düsseldorf. Die Flugzeit beträgt je nach Abflugort zwischen 1,5 und 2,5 Stunden. In der Nebensaison sind Direktflüge seltener, dann bieten sich Umsteigeverbindungen über Rom oder Mailand an.
Vom Flughafen nach Pula kommst du am bequemsten mit einem Mietwagen in Sardinien, den du direkt am Airport abholen kannst. Die großen internationalen Anbieter sind alle vertreten, und die Preise starten in der Nebensaison bei etwa 25-30 Euro pro Tag für einen Kleinwagen. Wenn du das Auto für die gesamte Charter-Woche nicht benötigst (weil du die Zeit hauptsächlich auf dem Boot verbringen wirst), kannst du es auch nur für die Anreise mieten und in Pula wieder abgeben – viele Vermieter bieten diesen Service gegen eine kleine Gebühr an.
Alternativ bieten die meisten Charter-Gesellschaften auch Flughafentransfers an, entweder individuell per Taxi (ca. 50-70 Euro) oder als Sammeltransfer, wenn mehrere Chartergäste gleichzeitig ankommen. Besprich dies am besten schon bei der Buchung mit deinem Vercharterer. Wer ohne Auto anreist, sollte aber bedenken, dass ein Fahrzeug für den Einkauf größerer Proviantmengen und für Ausflüge an Land durchaus praktisch sein kann.
Beste Reisezeit und Wetterbedingungen
Die optimale Segelzeit für Sardinien Pula erstreckt sich von Mitte Mai bis Ende Oktober. Im Frühjahr (Mai/Juni) sind die Temperaturen bereits angenehm warm (20-25°C), das Wasser hat etwa 18-21°C und die Küste ist noch nicht überlaufen. Die Natur steht in voller Blüte, die Macchia duftet intensiv nach Kräutern und Blüten. Der Nachteil: Gelegentlich können noch Schlechtwetterfronten durchziehen, und die Wassertemperaturen sind für Frostbeulen noch etwas frisch.
Die Hochsaison im Juli und August bietet garantiert sonniges Wetter, Wassertemperaturen um 25°C und lange Tage. Allerdings sind die Häfen und Ankerbuchten deutlich voller, die Preise höher und die Hitze kann an Land manchmal drückend sein (30-35°C). Dafür sind die Windverhältnisse stabil: Der Maestrale (Nordwestwind) weht in dieser Zeit meist mit 3-5 Beaufort, was ideale Segelbedingungen schafft.
Viele erfahrene Segler schwören auf den September und frühen Oktober als beste Reisezeit: Das Wasser ist noch warm (23-24°C), die Strände leerer, die Preise niedriger und das Wetter meist stabil. Die herbstliche Beleuchtung taucht die Landschaft in warmes Licht – perfekt für Fotografen. Ab Mitte Oktober wird es zunehmend unbeständiger, einzelne Stürme können aufziehen und viele touristische Einrichtungen schließen für die Saison.
Wichtig für die Törnplanung: Achte auf die lokalen Wettervorhersagen und nutze Apps wie Windy, PredictWind oder Navionics für aktuelle Wind- und Wellendaten. Der Maestrale kann gelegentlich auch stärker ausfallen (bis 7 Beaufort), dann solltest du geschützte Ankerplätze aufsuchen. An der Südwestküste gibt es zudem manchmal den Libeccio (Südwestwind), der warme Luft und höhere Wellen bringen kann.
Verproviantierung und Einkaufen
Vor dem Ablegen solltest du deine Yacht ausreichend mit Proviant, Getränken und allem Notwendigen ausstatten. In Pula selbst gibt es mehrere gut sortierte Supermärkte, darunter einen Conad und einen Eurospin (Discounter), wo du alle Grundnahrungsmittel, Getränke, Toilettenartikel und Sonnenschutz bekommst. Für frisches Obst, Gemüse und lokale Spezialitäten lohnt sich ein Besuch auf dem Wochenmarkt (meist mittwochs und samstags), wo du direkt von den Erzeugern kaufen kannst.
Besonders empfehlenswert sind sardische Produkte wie Pecorino-Käse, luftgetrockneter Schinken, das traditionelle Fladenbrot Pane Carasau, Olivenöl und natürlich Wein – Sardinien produziert hervorragende Rot- und Weißweine wie Cannonau, Vermentino oder Monica. Eine gute Flasche für an Bord bekommst du in den Enoteche (Weinhandlungen) im Ort. Auch Fisch und Meeresfrüchte gibt es frisch in den Fischgeschäften oder direkt am Hafen – ein gegrillter Fisch an Bord bei Sonnenuntergang ist ein unvergessliches Erlebnis.
Falls du während des Törns nachproviantieren musst, gibt es in größeren Orten entlang der Küste wie Carloforte, Cagliari oder Villasimius ebenfalls Supermärkte und Märkte. In kleineren Buchten und abgelegenen Häfen ist das Angebot jedoch begrenzt oder gar nicht vorhanden – plane also vorausschauend. Für die Wasserversorgung: Die meisten Yachten haben Wassertanks mit 200-400 Litern Fassungsvermögen; in den Marinas kannst du kostenlos oder gegen geringe Gebühr Frischwasser auffüllen.

Navigatorische Hinweise und Sicherheit
Die Navigation entlang der Südwestküste Sardiniens ist grundsätzlich unkompliziert, erfordert aber – wie überall im Mittelmeer – Aufmerksamkeit und sorgfältige Planung. Die Küste ist gut befeuert, und die meisten Häfen verfügen über moderne Navigationshilfen. Dennoch gibt es einige Besonderheiten zu beachten: In flachen Buchten und an Stränden können Untiefen und Felsen lauern, die nicht immer in der Seekarte verzeichnet sind. Nutze daher immer auch den Tiefenmesser und nähere dich unbekannten Ankerbuchten langsam und vorsichtig.
Für die Navigation empfiehlt sich eine Kombination aus elektronischen Hilfsmitteln (GPS-Plotter, Smartphone-Apps wie Navionics oder OpenSeaMap) und traditionellen Papierkarten als Backup. Achte auf die Sperrgebiete (Zone Militari) entlang der Küste, insbesondere um Capo Teulada – hier ist das Befahren und Ankern teilweise verboten oder nur zu bestimmten Zeiten erlaubt. Die genauen Grenzen sind in den aktuellen Seekarten eingetragen und werden meist auch durch Bojen markiert.
Sicherheit hat oberste Priorität: Stelle sicher, dass alle Crewmitglieder Schwimmwesten tragen, wenn die Bedingungen es erfordern (starker Wind, hoher Seegang, Nachtfahrt), und weise alle in die Bedienung der Sicherheitsausrüstung ein (Rettungsinsel, Feuerlöscher, Signalmittel). Die italienische Küstenwache (Guardia Costiera) ist gut organisiert und im Notfall über Kanal 16 (VHF) oder die Notrufnummer 1530 erreichbar. In den meisten größeren Häfen gibt es auch Servicestationen für technische Hilfe und Reparaturen.
Lokale Besonderheiten und kulturelle Tipps
Die Sarden sind bekannt für ihre Gastfreundschaft, aber auch für einen gewissen Stolz auf ihre Kultur und Traditionen. Ein paar Worte Italienisch werden immer geschätzt – auch wenn in den touristischen Zentren viele Menschen Englisch sprechen. In den kleineren Dörfern und Häfen kann es durchaus vorkommen, dass nur Italienisch oder sogar Sardisch gesprochen wird. Ein einfaches „Buongiorno“ (Guten Morgen) oder „Grazie“ (Danke) öffnet viele Türen.
Die sardische Küche ist ein Highlight jeder Reise: Probiere unbedingt typische Gerichte wie Culurgiones (gefüllte Teigtaschen), Porceddu (Spanferkel), Fregola (sardische Pasta ähnlich Couscous) mit Meeresfrüchten oder Seadas (frittierter Käse-Dessert mit Honig). In den Restaurants und Trattorias wird oft mit regionalen Zutaten gekocht, und die Portionen sind großzügig. Reservierungen sind in der Hochsaison empfehlenswert, da die besten Lokale schnell ausgebucht sind.
Auch die Siesta ist auf Sardinien heilig: Zwischen etwa 13 und 16 Uhr haben viele Geschäfte, Banken und Büros geschlossen. Plane deine Einkäufe und Erledigungen also am besten vormittags oder am späteren Nachmittag. Abends wird es in den Küstenorten lebendig – das Abendessen beginnt oft erst ab 20 oder 21 Uhr, und die Restaurants füllen sich erst dann richtig.
Fazit: Pula – Ein Geheimtipp für anspruchsvolle Segler
Sardinien Pula vereint das Beste, was die Insel zu bieten hat: traumhafte Strände mit karibischem Flair, authentisches italienisches Leben, eine reiche Geschichte und eine perfekte Infrastruktur für Yachtcharter. Anders als die hochpreisige Costa Smeralda im Norden bietet der Süden ein entspannteres, ursprünglicheres Segelerlebnis, ohne auf Komfort verzichten zu müssen. Die Vielfalt der Segelrouten – von entspannten Küstentörns über anspruchsvolle Überfahrten bis hin zu ausgedehnten Insel-Hopping-Touren – macht Pula zum idealen Ausgangspunkt für Anfänger und erfahrene Segler gleichermaßen.
Ob du dich für ein verlängertes Wochenende, eine Woche oder zwei Wochen entscheidest: Die Region um Pula wird dich mit ihrer natürlichen Schönheit, der herzlichen Gastfreundschaft und den kulinarischen Genüssen begeistern. Die Kombination aus aktivem Segeln, kulturellen Entdeckungen und entspannten Badepausen in einsamen Buchten schafft Urlaubserlebnisse, die lange in Erinnerung bleiben. Und wer einmal hier gesegelt ist, kommt garantiert wieder – denn Sardiniens Süden hat einen ganz besonderen Zauber, der süchtig macht.
Mit der richtigen Vorbereitung, einem gut gewählten Boot und einer flexiblen Planung steht deinem Traumtörn ab Pula nichts mehr im Wege. Pack die Badehose ein, check die Wetterlage, gönn dir einen guten Proviantvorrat an Pecorino und Vermentino – und dann ab aufs Wasser! Die Sardinien Pula-Yachtcharter-Erfahrung wartet auf dich, und das türkisfarbene Mittelmeer ruft. Buon viaggio und immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel!